Konzerte
2.9.-13.9.2025
Als Franz Schubert 1828 im Alter von nur 31 Jahren starb, hinterließ er nebst einigen Paar Socken, vier Hemden und einer Matratze „einige alte Musikalien“. Elf Jahre später stöberte Robert Schumann in den „alten Musikalien“ und fand dabei die große C-Dur-Sinfonie. Er erkannte den künstlerischen Wert der Komposition sofort und ließ sie unter der Leitung von Felix Mendelssohn mit dem Gewandhausorchester Leipzig zur Uraufführung bringen. Um dieselbe Zeit experimentierte Schumann mit der Gattung Klavierkonzert; denn im Gegensatz zu den gängigen Virtuosenkonzerten seiner Zeit suchte er nach einem Weg, das Orchester gleichberechtigt mit dem Klavier zu verbinden. Das Ergebnis war 1845 das a-Moll-Konzert, das wir mit einem historischen Hammerflügel unter den Händen von Els Biesemans hören, die beim Neustadter Herbst 2023 für ihre Interpretation von Mozarts d-Moll-Konzert vom Publikum gefeiert wurde.
Programm:
Orchesterkonzert mit Klavier
Robert Schumann (1810-1856):
Klavierkonzert a-Moll op. 54
Franz Schubert (1797-1828):
Große Sinfonie Nr. 8 in C-Dur
Mitwirkende:
Els Biesemans – Hammerflügel
ensemble 1800
Fritz Burkhardt - Dirigent
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Markus Pacher
Klavierrecital mit Werken von Frédéric Chopin, Robert und Clara Schumann.
Programm:
folgt
Mitwirkende:
Els Biesemans – Hammerflügel
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Robert Biesemans
Sie zeigten Mut zu tiefgreifenden Veränderungen: Als Claudio Monteverdi (1567–1643) und seine jungen Kollegen um 1600 einen ‚neuen Stil‘ entwickelten, schlug ihnen die harsche Kritik der Musiktheoretiker entgegen. Im Mittelpunkt des bislang führenden Musikstils ‚primera pratica‘, der Vokalpolyphonie, stand weniger das vertonte Wort als die Komplexität der Musik. Mit der neuen ‚seconda pratica‘ machte die junge Generation hingegen das Wort zur Herrin der Musik. Stimmen und Instrumente begannen, zu „konzertieren“, miteinander in Wettstreit zu treten – die Grundlagen für die Oper waren gelegt.
Programm:
Giovanni P. Palestrina (1525-1594)
Ave regina coelorum (Prima Pars)
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Laudate Dominum
Giuseppe Scarani (17. Jhdt.)
Sonata dezimaterza
Niccolò Corradini (ca. 1585-1646)
Prospera lux venit
Tarquino Merula (ca. 1694-1665)
Ciaccona
Niccolò Corradini
Deliciae meae esse cum Christo
– PAUSE –
Claudio Monteverdi
Confitebor a voce sola con Violini
Girolamo Frescobaldi (1583-1643)
Canzon l‘Ambitiosa per basso solo
Girolami Frescobaldi
Cappriccio sopra la bassa fiamenga
Dario Castello (16.-17. Jhdt.)
Sonata duodecima (Libro secondo)
Claudio Monteverdi
Sanctorum meritis primo
Mitwirkende:
Johanna Pommranz – Sopran
Frithjof Smith – Zink
Cosimo Stawiarski – Violine
Henning Wiegräbe – Posaune
Simon Reichert – Orgel
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Fotos: Daniel Schneider / Capricornus Ensemble
Vivaldi: Gloria und Werke aus 750 Jahren
Unter der Leitung von Carola Bischoff entfaltet die Pfälzische Kurrende im Jubiläumskonzert zu ihrem 40-jährigen Bestehen die Fülle ihres musikalischen Werdegangs.
In der ersten Hälfte des Programmes wird im musiktheroretischen Sinne alte Musik dargeboten. Dem feierlichen Anlass entsprechend steht im Zentrum des Programmes Vivaldis festliches „Gloria” RV 589 in einer Fassung für Frauenchor und Orchester. Die Adaption des Werks für Frauenstimmen verweist auf eine historische Tradition der Chormusik, die vor allem in den Klöstern und Waisenhäusern in Venedig des Barockzeitalters gepflegt wurde. So unterrichtete Vivaldi selbst junge, versierte Laiensängerinnen eines Mädchen-Waisenhauses in Venedig. Umrahmt wird das „Gloria” von geistlicher A-Cappella-Chormusik, darunter Kompositionen von Palestrina, Jacobus Gallus und Ola Gjeilo. Letztere setzt mit „Ave Generosa”, der Vertonung eines Textes von Hildegard von Bingen, feine Akzente – eine Hymne auf die Jungfrau Maria, die mit ihrer gläsernen Anmutung und transparenten Vielschichtigkeit dem Klangbild des Chors besonders entspricht.
Mit der „Gavotte” aus der Holbergsuite von Grieg greift der Frauenchor die orchestrale Komponente des Programms rein stimmlich auf und führt in den zweiten, weltlichen Teil des Konzerts ein. Dieser wird durch „alte Musik” der Pfälzische Kurrende geprägt. Der Chor schöpft aus der Repertoirevielfalt der vergangenen vierzig Jahre und bringt Stücke zum erklingen, die den Chor maßgeblich prägen.
So entsteht ein fein verwobenes Gesamtbild, das Reisefunde aus Island wie die temperamentvolle „Vocalise” von Hildigunnur Rúnarsdóttir und das hymnische Gebet „Heyr himna smiður” unter anderem mit zeitgenössischen, speziell dem Chor gewidmeten Auftragswerken verbindet. Das eigens für die Konzertreise nach China von Uli Führe arrangierte traditionelle Volkslied „Jasminblüte” und Gunther Martin Göttsches „Adlig Fräulein Kunigund” unterstreichen dabei die darstellerischen und interpretatorischen Facetten der Sängerinnen, die Carola Bischoff auf einzigartige Weise inszeniert.
Mitwirkende:
Pfälzische Kurrende
Barockorchester
Carola Bischoff - Dirigentin
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Andrea Hager-Wernet
Französische Kammermusik des Barock.
Programm:
folgt
Mitwirkende:
Ensemble Chameleon
Jennifer Harris - Leitung und Fagott
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Jennifer Harris
Hammerflügel nach Anton Walter, Wien ca. 1795, gebaut von Michael Walker, Neckargemünd, 1989
Programm:
Sonate c-moll Op. 10, Nr. 1
Allegro molto e con brio / Adagio molto / Finale: Prestissimo
Bagatelle c-moll WoO 92
Sonate F-dur Op. 10, Nr. 2q
Allegro / Allegretto / Presto
– PAUSE –
Sonate D-dur Op. 10, Nr. 3
Presto / Largo e mesto / Menuetto: Allegro / Rondo Allegro
Mitwirkender:
Miklós Spányi – Hammerklavier
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Privat
Talkin‘ about Barbara – 17th Century Jazz
Ein Jazzsaxophonist,
eine Operndiva,
eine barocke Bassgruppe … und eine der faszinierendsten Frauengestalten der Musikgeschichte.
Venedig auf der Schwelle ins 17. Jahrhundert – Die Entstehungszeit der Oper ist gleichzeitig die Geburtsstunde einer liberalen, säkulären Musikszene.
Expressiver Sologesang und atemberaubend virtuose Instrumentalmusik ersetzen die polyphone Strenge früherer Zeiten. Komponistenkarrieren sind nicht mehr an Kirchenämter geknüpft. Junge Komponisten, Maler und Bohemiens erobern die Salons der kunstbeflissenen Eliten.
Eine Frau gehört zu den führenden Köpfen der neuen Musikergeneration: Die Komponistin und Sängerin Barbara Strozzi ist ein Kind der Lagunenstadt und findet dort optimale Bedingungen für ihre Kunst. Ihre Kompositionen zeugen von der Abenteuerlust einer Musikwelt, die sich auf dem Weg in eine neue Ära fühlt.
Der Jazz – Saxophonist Magnus Mehl spürt im Dialog mit der Sopranistin Laila Salome Fischer dieser Atmosphäre von Aufbruch und Entdeckergeist nach. Getragen von den besonderen Klangfarben von Laute, Gambe, und Cembalo greift Magnus Mehl die historischen Melodien und Rhythmen auf und übersetzt sie in seine ganz eigene Klangsprache.
Programm:
Barbara Strozzi
Lagrime mie
Giovanni Battista Fontana (ca. 1589-ca. 1630)
Sonata seconda
Giulio Caccini (1551-1618)
Amarilli, mia bella
Al fonte, al prato
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Illustratevi, o cieli aus: „Il ritorno d‘Ulisse in patria“ SV 325
Barbara Strozzi
E pazzo il mio core
– PAUSE –
Claudio Monteverdi
Addio, Roma aus „L’incoronazione di Poppea” SV 308
Barbara Strozzi
Amor dormiglione
Cyprien de Rore (ca. 1515-1565)
Anchor che col partire
Rabanus Maurus (9. Jhdt.)
Veni creator spiritus
Bernardo Storace (1637-1707)
Ciaccona
Barbara Strozzi
Sete pur fastidioso
Mitwirkende:
Laila Salome Fischer – Sopran
Magnus Mehl – Jazzsaxophon
Ensemble Il Giratempo
Frauke Hess – Viola da Gamba
Vanessa Heinisch - Theorbe, Barockgitarre
Maximilian Volbers – Blockflöte, Cembalo
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Foto: Helmut Barz
Johann Sebastian Bachs große „katholische” Messe ist eines der letzten vollendeten Werke. In Neustadt wird dieses opulent besetzte zweistündige Werk in der originalen solistischen Sängerbesetzung dargeboten, natürlich begleitet von historischem Instrumentarium inklusive großer Orgel. Wolf Matthias Friedrich und Simon Reichert bringen mit ihrem europäisch besetzten Sängerensemble Delectus Cantionum und dem Collegium Musicum aus Leipzig professionelle Kräfte der Spitzenklasse zusammen. Und das in historisch bedeutendem Ambiente: Die per Trennmauer des 18. Jahrhunderts geteilte Stiftskirche, ein katholisches Werk eines protestantischen Komponisten, das 750-jährige Stadtjubiläum und der 275. Todestag Bachs: Genießen Sie mit uns den besonderen und würdigen Abschluss des Neustadter Herbstes 2025!
Programm:
J. S. Bach: h-Moll-Messe BWV 232
Mitwirkende:
Delectus Cantionum
Collegium Musicum
Simon Reichert - Dirigent
Tickets erhältlich ab 1. Mai 2025
Fotos: Beate Wins, Aline Wyrwich

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