Konzerte
3.9.-16.9.2023
Ausführende
Ensemble Delectus Cantionum
Magdalene Harer, Kristen Widmer – Sopran
Arnaud Gluck – Altus
Benedict Hymas, Johannes Gaubitz – Tenor
Wolf Matthias Friedrich, Tiemo Wang – Bass
Capricornus Ensemble Stuttgart
Johannes Frisch, Michele Party – Violine
Guy Ferber, Jens Jourdan, Christine Dobmeier – Trompete
Josué Melendez, Clément Gester – Zink
Henning Wiegräbe, Christine Häusler,
Sabine Gassner, Yosuke Kurihara – Posaune
Matthias Müller – Violone
Matthias Später – Laute
Jörg-Andreas Bötticher – Orgel
Dirigent: Simon Reichert
Beschreibung
Delectus Cantionum, solistisches Sängerensemble der europäischen Spitzenklasse mit Wolf Matthias Friedrich und das Capricornus Ensemble Stuttgart mit Henning Wiegräbe in großer Besetzung unter Leitung von Simon Reichert – mit festlicher Barockmusik aus den musikalischen Zentren Wien, Venedig und München, die während Kriegszeiten entstanden ist.
Programm:
Johann Heinrich Schmelzer (1623 - 1680)
Sonata a 7 in C-Dur (S-Uu 8:16)
Johann Caspar Kerll (1627 - 1693)
Missa “in fletu solatiu obsidionis Viennensis“
Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus – Benedictus – Agnus Dei
– PAUSE –
Claudio Monteverdi (1567 - 1643)
Gloria a 7 concertante (aus „Selva Morale e spirituale” 1641)
Giovanni Valentini (1582 - 1649)
Missa “Coronationis“ zur Krönung Ferdinand III.
(Regensburg 1636)
Kyrie – Gloria – Credo – Sanctus – Benedictus – Agnus
Preise: Kat. A 28 €, erm. 14 € | Kat. B 19 €, erm. 10 €
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Foto: © BW
Ausführende
Johanna Pommranz – Sopran
Capricornus Ensemble Stuttgart
Josué Meléndez Peláez – Zink
Henning Wiegräbe – Posaune
Simon Reichert – Orgel
Beschreibung
Mystikerinnen und Mystiker wie Theresa von Àvila, die in der religiösen Ekstase den Unterschied zwischen geistlicher und körperlicher Hingabe nahezu aufhoben, bildeten den Nährboden für Komponisten der Gegenreformation wie Claudio Monteverdi und Niccolò Corradini. Sie vertonten die Liebe zur Gottesmutter Maria fast schon rauschhaft und ekstatisch verzückt. Auch protestantische Komponisten wie Heinrich Schütz vertonten solche Liebesbekundungen, allerdings ersetzten sie bei ihrer musikalischen Anbetung Maria durch Jesus Christus.
Programm
Niccolo Corradini Spargite flores
(1585 - 1646) aus „Motetti“ Venezia, 1624
Biagio Marini Sonata per l’organo e cornetto, trombone ad libitum
(1594 - 1663) aus „Sonate, Symphonie, Canzoni…“, Venezia, 1626
Girolamo Frescobaldi Toccata prima
(1583 - 1643) aus „Secondo libro di Toccate“ Roma, 1627
Claudio Monteverdi Venite sitientes
(1567 - 1643) aus „Secondo raccolta de sacri canti” Venezia, 1624
Girolamo Frescobaldi Canzona ottava detta l’Ambitiosa
aus „Il primo libro delle Canzoni” Roma, 1628
Claudio Monteverdi Sancta Maria
aus „Primo libro di concerti ecclestiastici” Milano, 1618
Niccolo Corradini Cantate Domino, aus „Motetti“ Venezia, 1624
– PAUSE –
Giovanni Paolo Cima (ca. 1575 - 1630)
Beata es Virgo Maria
Vidi speciosam (prima pars)
Quae es tilla (secunda pars) O dulcedo meliflua Adiuro vos, filiae Hierusalem aus „Concerti ecclesiastici” Milano, 1610
Giovanni Battista Riccio Canzon La Finetta
(ca. 1570 - 1621) aus „Divine lodi musicali, libro I” Venezia, 1612
Heinrich Schütz O Jesu, nomen dulce
(1585 - 1672) aus „Kleine geistliche Konzerte II“ Dresden, 1639
Claudio Monteverdi O bone Jesu o piissime Jesu aus „Promptuarii musici” Strasbourg, 1622
Girolamo Frescobaldi Cappricio V sopra la bassa fiamenga aus „Primo libro di capricci” Roma, 1624
Niccolo Corradini Ecce venit Desideratus, aus „Motetti“ Venezia, 1624
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Foto: Daniel Schneider
Über Miklos Spanyi braucht niemand viele Worte verlieren, die Aufnahmen des wohl weltbesten Spielers des feinen Clavichords sprechen für sich. Das gilt in ähnlicher Weise für Weine von Müller-Catoir, den Spielort diesen Abends. Nicht viele wissen allerdings, dass Miklos inzwischen auch ein waschechter Neustadter ist. Nicht nur Herrn Wolfgang Amadé hat es in der Pfalz gut gefallen, ob das auch am hervorragenden Tropfen liegt?
Ausführender
Miklós Spányi – Clavichord solo
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sonate B-Dur KV 189f (Salzburg, 1774)
Allegro – Andante amoroso – Rondeau: Allegro
Sonate C-Dur KV 300h (Paris, 1778)
Allegro moderato – Andante cantabile – Allegretto
– PAUSE –
Rondo a-Moll KV 511 (Wien, 1787)
Sonate F-Dur KV 533/494 (Wien, 1786 und 1788)
Allegro – Andante – Rondo: Allegretto
Beschreibung
Mozarts Klaviermusik und Mozart als Tastenvirtuose werden allgemein mit dem Hammerklavier assoziiert. Seine Klavierkompositionen werden am häufigsten am modernen Flügel oder am Hammerflügel, dem historischen Vorgänger des heutigen Flügels, gespielt. Dabei wird meistens vergessen, dass sowohl das Cembalo als auch das Clavichord zu Mozarts Lebzeiten noch weitgehend aktuell waren und in Mozarts Aktivitäten eine durchaus bedeutende Rolle spielten. Während seiner zahlreichen Reisen durch Europa spielte Mozart regelmäßig an allen drei Instrumententypen, einen eigenen Hammerflügel erwarb er erst gegen 1781-82, nachdem er sich endgültig in Wien niedergelassen hatte.
Obwohl das Cembalo ab den 1790-er Jahren und zunehmend gegen 1800, zumindest als Soloinstrument, seine Rolle dem Hammerklavier gegenüber einbüßen musste, behielt das Clavichord, vor allem im häuslichen Musizieren, noch jahrzehntelang seinen Rang. Die letzten deutschen Clavichorde wurden in den 1830-er Jahren gebaut. Gerade Mozarts Lebensjahre fielen mit einer gewissen Blühtezeit des Clavichordes im Süddeutsch-Österreichischen Raum zusammen, als es selbstverständlich war, Repertoire, das wir als „Klaviermusik“ einstufen, neben dem Hammerklavier oder statt-dessen auf dem Clavichord zu spielen.
Das Clavichord, das leiseste der Tasteninstrumenten, galt seinerzeit und gilt auch heute noch als ein Instrument, worauf man die verschiedensten dynamischen Nuancen realisieren kann. In einem geeigneten Raum erklingt das Instrument laut genug und entfaltet die Schönheiten auch des Mozartschen Klanggewebes erstaunlich fein und detailliert.
Wir hören drei Sonaten aus den verschieden Lebensphasen des Komponisten. Ein Werk des noch jungen, aber erwachsenen Mozart aus seiner Zeit in Salzburg. Eine Sonate aus der Zeit in Paris, wo er ohne den Vater, nur in Begleitung der Mutter war, die dort starb. Und als letztes die Sonate in F-Dur KV 533, sie gehört zu den späten Sonaten Mozarts. Zu dieser Zeit lebte er schon sieben Jahre in Wien. Den dritten Satz, das Rondo, hatte er bereits zwei Jahre zuvor als KV 494 im Jahr 1786 geschrieben.
© Dr. Miklós Mikael Spányi 2023
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Foto: privat
Und gleich die nächste berühmte Neustadterin präsentiert ein spannendes Programm. Jennifer Harris, diesmal mit gleich vier Fagotten und frühbarocker spanischer Consortmusik. Prachtvolle Klänge für das schöne Ambiente der barocken Laurentiuskirche in Gimmeldingen.
Ausführende
Ensemble Chameleon
Jennifer Harris – Sopran- und Altdulzian
Eva-Maria Horn – Altdulzian
Clemens Schlemmer – Tenor- und Bassdulziane
Luise Manske – Bass- und Tenordulziane
Andrea Baur – Vihuela, Renaissancegitarre, Chitarrone
Michael Metzler – Perkussion
Beschreibung
Der Dulzian – das Instrument des heutigen Abends – bedeutet wortwörtlich „süß“, und wird hier in seinen unterschiedlichen Größen von Sopran bis Bass gespielt in Form eines Dulcianconsorts. Ein Consort kann entweder ausschließlich aus Instrumenten einer Familie bestehen, dem whole consort oder es umfasst Instrumente unterschiedlicher Familien, das broken consort, bei dem Bläser, Saiteninstrumente, Schlagzeug oder sogar Vokalstimmen zu einem bunt gewürfelten Haufen werden.
Programm
Diego Ortiz Recercada primera
(um 1517 - um 1570) Anon
Vuestros ojos tienen d‘Amor
Diego Ortiz Recercada segunda sobre o felici occhi miei (1553)
Antonio de Cabezón Diferencias sobre el canto llano del caballero
(1510 - 1566)
Alonso Mudarra Fantasia que contrahaze la harpa
(um 1520 - 1580)
Rodrigo de Ceballos Posuerunt super caput ejus
(um 1530 - 1591)
Francisco Fernández de Palero
(1522/1533 - 1597) Tiento XXVI Super Philomena
Simon Gorlier & Guillaume Morlaye
(um 1552) Conte clare
Juan Vásquez No me llameys sega la erva
(um 1500 - um 1560)
– PAUSE –
Juan Arañés Un sarao de la Chacona
(? - 1649)
Pablo Bruna Tiento de falsas 2o tono
(um 1611 - 1679)
Girolamo Kapsberger Capona – Sferaina
(1580 - 1651)
Juan Cabanilles Folias 1o tono
(1644 - 1712)
José Elías Passa Calles 5o tono
(1678 - 1755)
Tomás de Torrejón y Velasco
(1644 - 1728) Szene aus La Púrpura de la Rosa:
Mars und der Drache
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Foto: privat
SPARK – das ist die klassische Band. Was das ist? Nun das kann wohl nur derjenige sagen, der sie gehört hat. Eine einmalige Kombination aus diversen Instrumenten von Blockflöte bis Konzertflügel und ein Sound, der Alte Klassiker in ein neues Gewand taucht. Eine Premiere in Neustadt im vor kurzem renovierten Konzertkeller der Familie Schmidt am Mandelring, der passenden Location.
Ausführende
Sandie Wollasch – Gesang
SPARK: Die klassische Band
Andrea Ritter – Blockflöte
Daniel Koschitzki – Blockflöte / Melodica
Stefan Balazsovics – Violine / Viola
Victor Plumettaz – Violoncello
Christian Fritz – Klavier
Programm
Christian Fritz (*1988) Triple B (2020)
Milton DeLugg (1918 - 2015) &
Willie Stein (1917 - 2009) Orange Colored Sky (1950)
Duke Ellington (1899-1974) I Like The Sunrise (1953)
Christine Lavin (*1952) Air Conditioner (1987)
Christian Fritz Neo Largo (2018)
Victor Plumettaz (*1986) The Eternal Second (2020)
George Gershwin (1898 - 1937) Summertime (1934)
Sting (*1951) Fields Of Gold (1993)
Martin Gore (*1961) /
Depeche Mode Personal Jesus (1989)
– PAUSE –
Sandie Wollasch (*1972) Believer (2013)
Michel Legrand (*1932) / The Summer Knows (1970)
Marilyn Bergman (*1929) &
Alan Bergman (*1925)
Johann Sebastian Bach Konzert a-Moll BWV 1065
(arr. Koschitzki / Ritter)
Ohne Bezeichnung – Largo – Allegro
Amy Beach (1867 - 1944) Young Birches (1924)
The Doors Light My Fire (1967)
Henry Mancini (1924 - 1994) & Moon River (1961)
John Mercer (1909 - 1976)
Alison Goldfrapp (*1966) & Ocean (2017)
William Owen Gregory (*1959)
Beschreibung
Sie hören einen spannenden Stilmix aus Klassik, Pop, Jazz, Folk und Avantgarde. Dazu gehören Pophits, Jazzstandards und Filmmusiken (Frühstück bei Tiffany), aber auch Unbekanntes und Ungehörtes aus verschiedenen Epochen und Genres, wie ein Werk von Amy Beach, einer 1867 in den USA geborenen Pianistin und Komponistin, die spätromantische Werke schuf und als erste amerikanische Frau eine Sinfonie schrieb.
Spark, die klassische Band, streut zudem Instrumentalstücke aus ihrem breiten Repertoire ein, von einem feurigen Konzert aus der Feder Johann Sebastian Bachs bis zu raffinierten Eigenkompositionen der Gruppenmitglieder. Hier kommen die beeindruckende Virtuosität und die schier endlosen Klangvariationen von Spark zum Vorschein, schöpft die Gruppe doch aus einem reichen Instru-mentarium von Violine, Viola, Violoncello, Klavier und Melodica bis zu einer Sammlung aus über zwanzig verschiedenen Flöteninstrumenten.
Wenn diese Formation auf Sandie Wollasch – eine der bekanntesten Jazzsängerinnen Süddeutschlands – trifft, ist ein Konzerterlebnis der Extraklasse garantiert.
Mit viel Gespür für ungewöhnliche Klangverbindungen erschaffen Wollasch und Spark unterschiedliche Stimmungsbilder, die zum Träumen und Schwelgen einladen, gelegentlich aber auch zum Nachdenken anregen. Endlose, in der Sonne schimmernde Gerstenfelder, weidenverhangene Flusslandschaften, ein orangerot glühender Himmel oder die mystischen Tiefen des Ozeans werden klanglich zum Leben erweckt. Sie dienen als Schauplätze für Begegnungen und Begebenheiten aller Art – mal auf der Sonnen-, mal auf der Schattenseite des Lebens. Da wird mit den ersten Morgenstrahlen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft besungen; eine schwüle Sommerszenerie wird zur Kulisse eines einfühlsamen Wiegenlieds (Arie der Clara aus der Oper Porgy und Bess); der rauschende Ozean wird zum Ort der Sehnsucht und des Freiheitsdrangs. Und natürlich geht es auch um die Liebe – Liebe auf den ersten Blick, eine leidenschaftliche Affäre, die nur einen Sommer lang währt oder die ganz große Liebe, die für die Ewigkeit bestimmt ist.
So schöpfen Wollasch und Spark in ihrer gemeinsamen Klangreise aus dem prallen Leben und feiern in ihrem furiosen Stelldichein fernab jeglichen Schubladendenkens vor allem Eines: gute Musik!
Preise: Kat. A 28 €, erm. 14 € | Kat. B 19 €, erm. 10 €
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Mit freundlicher Unterstützung von: Jung & Müller
Foto: © Ilja Mess
La Serenissima, so wird Venedig auch bezeichnet und ein virtuos-feuriges Programm aus dieser Stadt hat das italienische Ensemble Armoniosa für uns im Gepäck. Spezialität des Ensembles ist das vielfältig besetzte Continuo, das mit italienischem Cembalo und einer Orgel auftritt, die speziell für das Ensemble angefertigt wurden. Lassen Sie sich entführen in die Lagunenstadt!
Ausführende
Ensemble Armoniosa (Piemont, Italien)
Francesco Cerrato – Violine
Stefano Cerrato – fünfsaitiges Violoncello
Marco Demaria – Violoncello
Michele Barchi – Cembalo
Daniele Ferretti – Orgel
Programm
Antonio Vivaldi (1678 - 1741)
Concerto Nr. 2 in e-Moll RV 578
aus „L‘Estro Armonico” op. 3 Transkription von Michele Barchi
Giovanni Benedetto Platti (1697 - 1763)
Triosonate in D-Dur WD 680
für Violine, Violoncello und Continuo
Tomaso Albinoni (1671 - 1751)
TrioSonate Nr. 1 op. 11 in e-Moll
für Violine, Violoncello und Continuo
Antonio Vivaldi
Concerto Nr. 8 in a-Moll RV 522
aus „L‘Estro Armonico” op. 3 Transkription von Michele Barchi
– PAUSE –
Antonio Vivaldi
Concerto Nr. 1 in B-Dur RV 383a
aus „La Stravaganza” op. 4 Transkription von Michele Barchi
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)
Concerto “nach Italienischem Gusto” BWV 971
Transkription von Michele Barchi
Antonio Vivaldi
Sonata Nr. 12 op. 1 in d-Moll ”La Follia”
für Violine, Violoncello und Continuo
aus der Sonate für zwei Violinen und Continuo
Beschreibung
Antonio Vivaldi veröffentlichte seinen Zyklus von zwölf Konzerten für eine verschiedene Anzahl von Violinen „L‘estro armonico“, was auf Deutsch so viel wie harmonische Eingebung bedeutet, im Jahr 1712. Der Ruhm der Konzerte verbreitete sich zügig über ganz Europa und sie wurden alsbald in London und Paris nachgedruckt.
Vivaldi, Musiklehrer am Mädcheninternat in Venedig, setzte damit Maßstäbe für das Solokonzert im 18. Jahrhundert und beeinflusste
Komponisten in ganz Europa nachhaltig. Die Konzerte für vier, zwei oder eine Geige wurden von seinen Schülerinnen gespielt. Abschriften gerieten auch in die Hände Johann Sebastian Bachs, der sie, tief von ihnen beeindruckt, arrangierte und aufführte. Es wurde gängige Praxis, ein Solokonzert für ein anderes als das ursprünglich vorgesehene Instrument zu bearbeiten und es auf die spielerischen Gegebenheiten und Möglichkeiten des Instruments anzupassen. Auch seine eigenen Konzerte bearbeitete Bach für andere Soloinstrumente. Bis heute entstehen von seinen Werken neue Fassungen, die die Musik nicht verfälschen, sondern ihre Aufführung in neuen Facetten ermöglicht.
Ebenfalls aus Venedig stammt Tomaso Albinoni. Auch er spielte die Violine, bezeichnete sich anfangs aber als Dilettant, weil er im Hauptberuf Spielkartenhersteller war. Er machte sich hauptsächlich als Komponist von Opern einen Namen, auch über die Grenzen Venedigs hinaus, von denen viele nicht erhalten sind. Anders die Kammermusik und Konzerte, die schon zu Lebzeiten in Druck gingen: Sein op.1 sind zwölf Triosonaten für zwei Geigen und Continuo. Es folgten Balletti und Concerti, später oft auch für eine oder zwei Oboen.
La Folia, zu deutsch der Wahnsinn oder die Verrücktheit, ist ein Tanzsatz iberischer Herkunft im ungeraden Takt, der eine Melodie über einem gleichbleibenden Bass variiert. Die Folia beruht auf
einer harmonischen und melodischen Formel, die sich seit dem
16. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut. Während das vertraute
Schema abläuft, versteigen sich die beteiligten Instrumente zu verrückten und extrem virtuosen Variationen.
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Mit freundlicher Unterstützung: Dr. Woop
Foto: Francesco Fratto
Virtuose Opernarien und der Mythos der Diven – das ist der Stoff dieses Abends. Das Main-Barockorchester ist schon so oft in Neustadt zu Gast gewesen, dass es beinahe als Orchester in Residence bezeichnet werden kann. Wer sie gehört hat, kommt immer gerne wieder! Amelie Müller wird dazu als Kolloratursopranistin brillieren. Viva la Opera!
Ausführende
Amelie Müller – Sopran
Main-Barockorchester Frankfurt
Leitung: Martin Jopp
Programm
Nicola Porpora (1686 - 1768)
Ouvertüre zur Oper “Polifemo“
Ohne Bezeichnung – Allegro – Ohne Bezeichnung
Georg Friedrich Händel (1685 - 1759)
Da tempesta il legno infranto aus Giulio Cesare in Egitto
Mi lagnerò tacendo aus Siroe re di Persia
Or mi perdo di speranza aus Siroe re di Persia
Passacaille aus Radamisto
Se pietà di me non senti aus Giulio Cesare in Egitto
– PAUSE –
Georg Friedrich Händel
Ouvertüre zur Oper “Giulio Cesare in Egitto“
Ohne Bezeichnung – Allegro
Giovanni Bononcini (1670 - 1747)
Deh non accrescer l‘acerbo mio dolor aus Astianatte
Georg Friedrich Händel
No, Più Soffrir Non Voglio aus Alessandro
Nicola Porpora
Smanie d‘Affanno aus Polifemo
Georg Friedrich Händel
Concerto Grosso op 6 nr. 1 in D-Dur
a tempo giusto – Allegro – Adagio – Allegro – Allegro
Giovanni Bononcini
Ascoltaofijiglio – menuet aus Astianatte
Giuseppe Arena (ca. 1707 - 1784)
Come potesti, oh dio aus La clemenza di Tito 2
Beschreibung
Zu den berühmtesten und zugleich berüchtigtsten Stars der euro-
päischen Opernhäuser gehörte die italienische Diva Francesca Cuzzoni, deren Extravaganz ebenso phänomenal gewesen sein muss, wie ihr Gesangstalent. Hätte es zu ihrer Zeit schon eine Boulevardpresse gegeben, wäre La Cuzzoni sicherlich eine der zuverlässigsten Lieferantinnen von Schlagzeilen gewesen. Francesca Cuzzoni wurde 1691 in Parma geboren. Sie machte die glanzvoll-ste internationale Karriere, die damals einer Frau möglich war, als eine brillante Sängerin, der die Komponisten die Arien auf den Leib geschrieben haben. Sie war die Primadonna schlechthin und hat dabei aber auch nahezu alle Klischees einer Primadonna erfüllt, die da lauten, dass sie zickig zu sein haben, launisch, herrisch, eifersüchtig und theatralisch. Verbrieft ist folgende Anekdote: Kaum in London angekommen, legte sie sich mit Georg Friedrich Händel an, der sie doch selbst geholt hatte. Als sie sich weigerte, eine Arie aus „Ottone“ zu singen, soll der Komponist sie angefahren haben mit den Worten: „Madame, ich weiß wohl, dass Sie eine leibhaftige Teufelin sind, aber ich werde Ihnen zeigen, dass ich Beelzebub bin, das Oberhaupt aller Teufel.“ Händel habe sie an der Hüfte gepackt und gedroht, sie zum Fenster hinauszuwerfen.
Was von Francesca Cuzzoni als Künstlerin zu halten ist, lässt sich heute natürlich nur noch indirekt ausloten – zum Beispiel anhand der offenkundigen Wertschätzung Händels und der brillanten Partien, die er 1722 bis 1728 für sie schrieb. Und natürlich der heute erklingenden Arien, die allesamt von ihr uraufgeführt wurden.
Eine der größten Partien, die Händel ihr auf die Stimmbänder eichte,
ist die Cleopatra in „Giulio Cesare in Egitto“ (1724). Ein höchst facettenreiches Ausdrucksspektrum ist hier gefordert, von Koketterie über wahre Liebe bis zu Leid und Verzweiflung. Letztere in der Arie „Se pietà di me non senti“: Der synkopische Stimmeinsatz, die expressive, aus der Demutsgeste anklägerisch ausbrechende Melodik, die leidenschromatisch aufbegehrende, mit kleinen Sekunden durchsetzte und dann auf das Wort „morirò“ (ich werde sterben) wie ins Grab sinkende Melismenkette am Ende des Hauptteils zeichnen in dem fis-Moll-Largo ein beklemmendes Seelenbild. „Da tempeste il legno infranto“ ist dagegen der Vokalakrobatik gewidmet.
Cuzzoni starb völlig verarmt 1772 in Bologna. Ihre letzten beiden Lebensjahrzehnte musste sie sich als Knopfmacherin durchbringen.
Ergänzt werden die Bravourarien durch ein Concerto grosso des Händel’schen Opus 6. Wie ein Großteil seiner übrigen Orchestermusik stehen die 1739 veröffentlichten Werke im Zusammenhang mit dem Theater, wo sie damals schon als Zwischenaktmusiken oder Einlagen aufgeführt wurden.
Preise: Kat. A 28 €, erm. 14 € | Kat. B 19 €, erm. 10 €
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Mit freundlicher Unterstützung: Lions Club Weinstraße
Foto: Theresa Pewal
Els Biesemans ist die Solistin des Abends, und sie spielt Wiener Klassik auf einem ihrer historischen Flügel. Die in Zürich lebende Ausnahmekünstlerin ist nicht zum ersten Mal in Neustadt zu Gast. Als Solistin in Mozarts d-Moll-Konzert wird sie auch beim Abonnement-Konzert der Stadt im Saalbau brillieren. Hier spielt sie ein Programm rund um Beethovens berühmte Waldstein-Sonate im stilvollen Ambiente des Weinguts Stolleis.
Ausführende
Els Biesemans – Hammerflügel solo
Els Biesemans spielt auf einem Wiener Hammerflügel aus ihrer eigenen Sammlung, gebaut von Paul McNulty (2013) nach Anton Walter (ca. 1800) mit 5.5 Oktaven und 3 Kniehebeln (Dämpfungsaufhebung, Moderator und Una Corda).
Programm
Jan Václav Voříšek (1791 - 1825)
aus 12 Rhapsodien op. 1 (1815)
– Rhapsodie Nr. 3 a-Moll
– Rhapsodie Nr. 1 cis-Moll
Muzio Clementi (1752 - 1832)
Sonate B-Dur Op. 24 Nr. 2 (vor 1781)
– Allegro con brio
– Andante quasi Allegretto
– Rondo. Assai allegro
John Field (1782 - 1837)
– Nocturne A-Dur (1817)
– Cavatine (Introduktion und Rondo)
über „Come again, come again“ E-Dur H. 53 (1835)
– PAUSE –
Hans Georg Nägeli (1773 - 1836)
Aus „Sechs Toccaten“ (1808)
– Toccata V F-Dur
– Toccata VI B-Dur
Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Grande Sonate pour le Piano-Forté Nr. 21 C-Dur Op. 53 (1804)
dédié à Monsieur le Compte de Waldstein
– Allegro con brio
– Adagio molto
– Rondo (Allegretto moderato)
Beschreibung
Jan Václav Voříšek, geboren in Mozarts Sterbejahr 1791, ging 22-
jährig nach Wien, wo er bei Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) studierte. Unter dessen Anleitung entwickelte er sich zu einer bekannten Größe in der Musikszene, was dazu führte, dass er bei der Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde im Jahre 1814 gleich als Korrepetitor, Dirigent und Organist eingestellt wurde. Als Hummel 1816 von Wien wegzog, überließ er Voříšek seine gesamte Schülerschaft. Als Komponist verehrte er Beethoven, der sich seinerseits über die Rhapsodien anerkennend äußerte. Die Rhapso-dien sind Voříšeks op.1.
Bekannt ist er auch für seinen Einfluss auf den jungen Schubert. Der Begriff Impromptu für ein kurzes Musikstück wurde von ihm 1817 eingeführt. Man ahnt, dass auch hier eine Musikerkarriere zu früh unterbrochen wurde. Er starb 34-jährig an einer Lungentuberkulose.
John Field war Schüler von Muzio Clementi. Dieser war nach einer glanzvollen Karriere als Pianist, Komponist und Lehrer noch Klavierbauer geworden. Gemeinsam brachen Clementi und Field 1802 zu einer Reise nach Paris auf, um die Klaviere zu präsentieren, wo sie u. a. auf Haydn trafen. 1803 ging es weiter nach Sankt Petersburg, wo Field Clementis Schüler übernahm, als dieser weiter-
reiste, Field aber seinen Aufenthalt fortsetzte. Field ist der erste Komponist, der Klavierstücke mit Nocturne überschrieb, ein Begriff, der heute mit Frederic Chopin assoziiert wird.
Graf Ferdinand Ernst Joseph Gabriel von Waldstein und Wartenberg war Beethovens erster und wichtigster Förderer. Er war ein guter Pianist, der auch komponierte, so dass er Beethovens Talent einschätzen konnte. Ihm verdankt Beethoven das Stipendium für die Reise nach Wien 1792, auf die er ihm den berühmten Brief mitgab:
Lieber Beethowen!
Sie reisen itzt nach Wien zur Erfüllung ihrer so lange
bestrittenen Wünsche. Mozart‘s Genius trauert noch
und beweinet den Tod seines Zöglinges. Bey dem uner=
schöpflichem Hayden fand er Zuflucht, aber keine Beschäftigung; durch ihn wünscht er noch einmal mit jemanden vereinigt zu werden. Durch ununterbrochenen Fleißerhalten Sie: Mozart‘s Geist aus Haydens Händen.
Bonn d 29t. Oct. 792. Ihr warer Freund Waldstein
Die ihm gewidmete Sonate entstand in zeitlicher Nähe zur Eroica und den ersten Skizzen zu Fidelio. Beethoven führt hier die später prägenden Elemente der Klaviermusik ein, unter anderem den orchestralen Klavierstil, der das Klavier großflächiger ausfüllt und die ganze Bandbreite der Klaviatur klanglich in Erscheinung treten lässt.
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Außerdem können Tickets bei Neustadter Bücherstube, Landauer Str. 5, Telefon: 06321 2235, gekauft werden.
Foto: Tatyana Jenni
Zwei Spieler und zwei Lauten, das klingt zunächst nach nicht viel, aber es gibt sehr viele Saiten, die an diesem Abend zum Klingen gebracht werden. Die in Neustadt geborene und immer noch lebende Lautenistin Andrea Baur hat dafür ihren Kollegen von jenseits des Rheins Johannes Vogt eingeladen. Ein intimes Konzert in der ältesten Kirche Neustadts, der Alten Winzinger Kirche, ein Genuss mit vielen Saiten.
Ausführende
Andrea C. Baur – Theorbino, Renaissancelaute
Johannes Vogt – Theorbe, Renaissancelaute
Beschreibung
Versuchte man einen Stammbaum der Lautenfamilie zu zeichnen, so bräuchte man sehr viel Platz und die Verzweigungen wären immens. Einige Familienmitglieder stellen wir Ihnen in diesem Programm vor.
Mit Italien und England haben wir zwei der Länder ausgewählt, in denen Lautenmusik im 16. und 17. Jahrhundert große Popularität hatte. Aus Englands „Goldenem Zeitalter“ unter der Herrschaft Elizabeths I., erklingen Duette für zwei Renaissancelauten. Viele Lautenisten reisten damals zwischen England und dem Kontinent bis Italien hin und her, sei es beruflich oder zu Studienzwecken, was sich auch in der Quellenlage der von den Reisenden gesammelten Kompositionen sehr schön nachverfolgen lässt.
Programm
Oltre le alpi – Südwärts
Girolamo Kapsberger Arpeggiata
(um 1580 - 1651)
Bellerofonte Castaldi Capriccio Hermafrodito
(1580 – 1649) Capriccio detto spagnolino
Arpeggiata a mio modo / Cecchina corrente
Across the channel – Besuch auf der Insel
John Dowland My Lord Willoughby’s welcome home
(1563 - 1626)
Anonymous Squire’s Galliard
evtl. Thomas Robinson Goe from my window
(1560 - 1609) A plain song
Anonymous Passemeasures Paven
Thomas Robinson Passemezo Galyard
Anonymous Callinoe
Oltre le alpi
Bellerofonte Castaldi Battaglia
– PAUSE –
Across the channel
Anonymous La Rossignol / Drewries Accordes
John Johnson The Flatt Pavion
(1580 - 1649) The Galyerd to the Flatt Pavion
Anonymous Dump Philli (from Marsh Manuscript)
Thomas Robinson A Toy
Anonymous Greensleaves
Thomas Robinson A Fantasie / Twenty waies upon the bells
Oltre le alpi
Bellerofonte Castaldi Svegliatoio
Girolamo Kapsberger Bergamasca / Capona – Sferaina
Alessandro Piccinini Ciaccona
(1566 - 1638)
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Außerdem können Tickets bei Neustadter Bücherstube, Landauer Str. 5, Telefon: 06321 2235, gekauft werden.
Fotos: privat und Konrad Mattes
Über Miklos Spanyi braucht niemand viele Worte verlieren, die Aufnahmen des wohl weltbesten Spielers des feinen Clavichords sprechen für sich. Das gilt in ähnlicher Weise für Weine von Müller-Catoir, den Spielort diesen Abends. Nicht viele wissen allerdings, dass Miklos inzwischen auch ein waschechter Neustadter ist. Nicht nur Herrn Wolfgang Amadé hat es in der Pfalz gut gefallen, ob das auch am hervorragenden Tropfen liegt?
Ausführender
Miklós Spányi – Clavichord solo
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sonate B-Dur KV 189f (Salzburg, 1774)
Allegro – Andante amoroso – Rondeau: Allegro
Sonate C-Dur KV 300h (Paris, 1778)
Allegro moderato – Andante cantabile – Allegretto
– PAUSE –
Rondo a-Moll KV 511 (Wien, 1787)
Sonate F-Dur KV 533/494 (Wien, 1786 und 1788)
Allegro – Andante – Rondo: Allegretto
Beschreibung
Mozarts Klaviermusik und Mozart als Tastenvirtuose werden allgemein mit dem Hammerklavier assoziiert. Seine Klavierkompositionen werden am häufigsten am modernen Flügel oder am Hammerflügel, dem historischen Vorgänger des heutigen Flügels, gespielt. Dabei wird meistens vergessen, dass sowohl das Cembalo als auch das Clavichord zu Mozarts Lebzeiten noch weitgehend aktuell waren und in Mozarts Aktivitäten eine durchaus bedeutende Rolle spielten. Während seiner zahlreichen Reisen durch Europa spielte Mozart regelmäßig an allen drei Instrumententypen, einen eigenen Hammerflügel erwarb er erst gegen 1781-82, nachdem er sich endgültig in Wien niedergelassen hatte.
Obwohl das Cembalo ab den 1790-er Jahren und zunehmend gegen 1800, zumindest als Soloinstrument, seine Rolle dem Hammerklavier gegenüber einbüßen musste, behielt das Clavichord, vor allem im häuslichen Musizieren, noch jahrzehntelang seinen Rang. Die letzten deutschen Clavichorde wurden in den 1830-er Jahren gebaut. Gerade Mozarts Lebensjahre fielen mit einer gewissen Blühtezeit des Clavichordes im Süddeutsch-Österreichischen Raum zusammen, als es selbstverständlich war, Repertoire, das wir als „Klaviermusik“ einstufen, neben dem Hammerklavier oder statt-dessen auf dem Clavichord zu spielen.
Das Clavichord, das leiseste der Tasteninstrumenten, galt seinerzeit und gilt auch heute noch als ein Instrument, worauf man die verschiedensten dynamischen Nuancen realisieren kann. In einem geeigneten Raum erklingt das Instrument laut genug und entfaltet die Schönheiten auch des Mozartschen Klanggewebes erstaunlich fein und detailliert.
Wir hören drei Sonaten aus den verschieden Lebensphasen des Komponisten. Ein Werk des noch jungen, aber erwachsenen Mozart aus seiner Zeit in Salzburg. Eine Sonate aus der Zeit in Paris, wo er ohne den Vater, nur in Begleitung der Mutter war, die dort starb. Und als letztes die Sonate in F-Dur KV 533, sie gehört zu den späten Sonaten Mozarts. Zu dieser Zeit lebte er schon sieben Jahre in Wien. Den dritten Satz, das Rondo, hatte er bereits zwei Jahre zuvor als KV 494 im Jahr 1786 geschrieben.
© Dr. Miklós Mikael Spányi 2023
Preise: 19 €, erm. 10 €
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Foto: privat
Im Abonnement-Konzert der Stadt Neustadt ist Wiener Klassik in Reinform zu hören. Neben Mozarts Klavierkonzert d-Moll mit der Solistin Els Biesemans die vierte Sinfonie Beethovens. Ans Pult tritt einer der beiden Programmgestalter der Neustadter Herbstes, Fritz Burkhardt, der sich seit Jahrzehnten mit Orchestermusik in historischer Musizierweise auseinandersetzt. Sein ensemble 1800, in Stuttgart gegründet und seit vielen Jahren in Neustadt beheimatet wird in gewohnt konsequenter Weise die Tiefen, Höhen, Finessen und Klanggewalt des Beethovenschen Kosmos ausloten und für den Hörer hautnah erfahrbar machen.
Ausführende
Els Biesemans – Hammerflügel
ensemble 1800
Dirigent: Fritz Burkhardt
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Ouvertüre zu “Don Giovanni“ KV 527 (1787)
Andante – molto allegro
Konzert für Klavier und Orchester d-Moll KV 466 (1785)
1. Allegro
2. Romance
3. Allegro assai
– PAUSE –
Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op.60 (1806)
1. Adagio – Allegro vivace
2. Adagio
3. Menuetto – Trio: Allegro vivace – un poco meno allegro
4. Allegro ma non troppo
Beschreibung
W. A. Mozart komponierte die Ouvertüre zu seiner Oper „Don Giovanni“ angeblich in der Nacht vor der Premiere am 29.10.1787 in Prag. Die eröffnenden monumentalen Akkordschläge in düsterem
d-Moll, bange Synkopen der Violinen, unheimlich auf- und absteigende Tonleitergänge – all das illustriert den unausweichlichen
Untergang des Titelhelden, der im Angesicht des Todes kein Iota von seiner allein dem Eros gehorchenden Lebensphilosophie abrückt. Das anschließende „Molto Allegro“ in D-Dur charakterisiert mit sei-
ner rastlos vorwärtsdrängenden Musik offensichtlich den Lebemann Don Giovanni, der rauschhaft nach immer neuen erotischen Abenteuern giert.
Als W. A. Mozarts Vater Leopold Anfang 1785 seinen Sohn in Wien besucht, erlebt er am 11. Februar die erste Aufführung des d-Moll-Klavierkonzerts. Begeistert schreibt er seiner Tochter Nannerl nach Salzburg: „Freytag abends fuhren wir in sein erstes subscriptions Concert, wo eine große versamlung von Menschen von Rang war. Das Concert war unvergleichlich, das Orchester vortrefflich, außer den Synfonien sang eine Sängerin vom welschen Theater 2 Arien, dan war ein neues vortreffliches Clavier Conzert vom Wolfgang, wo der Copist, da wir ankamen noch daran abschrieb, und dein Bruder das Rondeau noch nicht einmahl durchzuspielen Zeit hatte, weil er die Copiatur übersehen mußte.“
Die Wiener Orchestermusiker jener Zeit müssen ausgesprochen gut gewesen sein, dass sie ein so anspruchsvolles Werk mehr oder weniger vom Blatt spielen konnten – und zwar zur vollen Zufriedenheit eines so kritischen Hörers wie Leopold Mozart, der weiter schreibt, er habe „dank seines guten Platzes das Vergnügen gehabt, alle Abwechslungen der Instrumente so vortrefflich zu hören, dass mir vor Vergnügen die Thränen in den Augen standen.“ Das Werk beeindruckte nicht nur Vater Mozart, sondern zählte dank seiner opernhaften Dramatik auch zu den Lieblingswerken späterer Komponisten wie Beethoven oder Brahms.
Als eine „griechisch-schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen“ bezeichnete Robert Schumann die 4. Sinfonie Beethovens einmal. Gemeint war mit diesem Bild die tatsächliche (oder scheinbare?) Leichtigkeit der Sinfonie, die 1806 zwischen der 3. Sinfonie („Eroica“)
und der berühmten „Fünften“ entstand. Ein genaueres Hinhören offenbart rasch, dass sich hinter der scheinbaren Heiterkeit der Sinfonie Abgründe auftun. Die Einleitung des ersten Satzes stellt die Hörer vor zahlreiche Überraschungen. Es gibt fast gewaltsame harmonische Rückungen, und B-Dur kristallisiert sich eigentlich erst als Haupttonart heraus, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen sind. Der langsame Satz wird mit einem pochenden Quartmotiv der Geigen eröffnet, das einer schlichten Kantilene der Streicher unterlegt ist. In kurzen Abschnitten dramatischer Schärfung greift das Quartmotiv wiederholt auf das gesamte Orchester über, drängt sich aus der bloßen Begleitfunktion in den Vordergrund und bricht den innigen Satz auf. Mehr humpelnd als tänzerisch setzt das Scherzo ein, in dem sich rhythmische Verschiebungen mit rhythmischem Gleichmaß abwechseln. Ein melodisches Trio verlangsamt den musikalischen Fluss. Wie schon in der Eroica bringt Beethoven nach dem zweiten Scherzo-Abschnitt erneut das Trio, gefolgt von einer abschließenden dritten Scherzo-Passage. Der Finalsatz ist von rastlosen Sechzehntel-Läufen geprägt. Im Kontrast zu dieser Motorik steht das kantable Seitenthema. Der kurzen Reprise lässt Beethoven eine ausgedehnte Coda folgen, die die vorangegangenen Satzteile an Länge übertrifft.
Karten für das Konzert im Saalbau am 15. Septemer
sind ausschließlich bei der Kulturabteilung der Stadt Neustadt erhältlich
oder über https://www.ticket-regional.de/events_info.php?eventID=196375&style=neustadt
Foto: Markus Pacher
Das Festival Neustadter Herbst verabschiedet sich 2023 wieder mit einer großen abendfüllenden Weinprobe in der flexibel bestuhlbaren Stiftskirche, diesmal unter sensorischer und unterhaltsamer Anleitung des an der Weinbauhochschule tätigen Prof. Dr. Ulrich Fischer. Dazu kommt eine Tafelmusik der Extraklasse mit ausgewählten Künstlern des Festivals 2023. Alle Weinpaten werden bei dieser Gelegenheit vorgestellt, es ist also höchster Genuss garantiert.
Ausführende
Prof. Dr. Ulrich Fischer, Professor für Oenologie und Sensorik
Universität Kaiserslautern, Abteilungsleiter Weinbau und
Oenologie am DLR Rheinpfalz (Weincampus Neustadt)
Musiker des Festivals Neustadter Herbst
Beschreibung
Das Festival Neustadter Herbst verabschiedet sich 2023 wieder mit einer großen abendfüllenden Weinprobe in der flexibel bestuhlbaren Stiftskirche, diesmal unter sensorischer und unterhaltsamer Anleitung des an der Weinbauhochschule tätigen Ulrich Fischer. Dazu kommt eine Tafelmusik der Extraklasse mit ausgewählten Künstlern des Festivals 2023.
Alle Weinpaten werden bei dieser Gelegenheit vorgestellt, es ist also höchster Genuss garantiert.
Programm
Ouvertüre
l Weinprobe 1
Intermezzo
l Weinprobe 2
Schlussmusik Teil 1
– PAUSE (mit Snacks) –
Eröffnungsmusik
l Weinprobe 3
Intermezzo
l Weinprobe 4
Finale
Preis: 49 €
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Außerdem können Tickets bei Neustadter Bücherstube, Landauer Str. 5, Telefon: 06321 2235, gekauft werden.
Foto: Ralf Ziegler

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